top of page
Emma Ulrich

GRÜNDUNGSMYTHOS

VON ULRICHSundGROSCHEN
 

Am Anfang war das Wort und das Wort bei Grosch und das Wort war Grosch. Im Anfang war es bei Grosch. Aber auch bei der historischen Lingustik und in der Bahn und bei Ulrich, die mit schwerer Tasche und stinkenden Schuhen in die Uni ging.
Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.

ULRICHSundGROSCHEN ist eine Erfolgsgeschichte der kleinen Leute. Aus Haushalten kommend, in denen zwar Musik gehört, geraucht, ferngeschaut und gelesen wurde, sind beide doch das, was man Kinder von normalen Angestellten nennen würden. Darauf muss man sich nichts einbilden, dafür muss man sich aber auch nicht schämen. Die sogenannte Wende lag drei Jahre zurück, als beide im Abstand von zwei Jahren das sogenannte Licht der Welt erblickten und kaum sehen konnten, dafür hören und zwar: Im Anfang war das Wort usw. Sie bekamen Namen und eine Steueridentifikationsnummer zugewiesen und begannen ihr Leben wie stinknormale Leute und ehrlich gesagt, sind sie die bis heute auch geblieben. Während Katharina Grosch in Bayern geboren, aufgewachsen und mutiert ist, hat Emma Charlott Ulrich das gleiche Programm in Potsdam absolviert. Katha machte ein Abitur mit Auszeichnung und wurde Lateinlehrerin in Marburg, Emma war eine der ersten Potsdamer Teenagerschwangeren und arbeitet als Bibliothekarin.

Heute haben die beide gemeinsam ein Schreibduo, das unter dem klingenden und singenden Namen ULRICHSundGROSCHEN angetreten ist, um schöne Musik schlecht nachzuerzählen und Texte zu schreiben, an denen man sich wärmen kann.

Das sind die Legenden, der Gründungsmythos, der sich hechelnd, über lückenhafte Texte gebeugt hin und her erzählt wird. Über die Zeit jedoch hat sich die Wahrheit in Fiktion gewandelt, das Leben schreibt nun mal Geschichten. Eine Variation, die ebenfalls fragwürdig erscheint, allerdings zweifelsfrei näher an der Realität haftet, lautet wie folgt:

Ulrichs und Groschen ist eine Geschichte über die Liebe zum Scheitern. Aus Haushalten kommend, in denen Jesus zitiert, gesungen, püriert und gejoggt wurde, sind beide doch das, was man Kinder von völlig abnormalen Angestellten nennen würden. Darauf muss man sich nichts einbilden, dafür muss man sich aber auch nicht schämen, das muss man nur bekämpfen. Die sogenannte Wende lag drei Jahre zurück, als beide im Abstand von zehn Tagen das sogenannte Licht der Welt erblickten und kaum sehen konnten, dafür hören und zwar: Im Anfang war das Wort usw. Sie bekamen Namen und eine Steueridentifikationsnummer zugewiesen und begannen ihr Leben wie etwas verwirrte und orientierungslose Leute und ehrlich gesagt, sind sie die bis heute auch geblieben. Während Katharina Grosch in Potsdam geboren, aufgewachsen und mutiert ist, hat Emma Charlott Ulrich das gleiche Programm in Bayern absolviert.
Katha trainierte ein kleines Pony, das sie nach Berlin ritt, dann aber verstarb, Emma ging zu Fuß nach Mitte und verstarb nicht. Sie trafen sich in einem Garten und rauchten eine Zigarette.

Heute haben die beiden gemeinsam ein Schreibduo, das unter dem klingenden und singenden Namen ULRICHSundGROSCHEN angetreten ist, um schöne Musik schlecht nachzuerzählen und Texte zu schreiben, an denen man sich wärmen kann.

Guten Appetit!

© Copyright
Katharina Grosch

Fotos von

Timotheé Deliah Spiegelbach

bottom of page